Buick Special 1952 Tourback Sedan
Gleiches Modell wie das Filmfahrzeug von Gert Fröbe aus „Es geschah am helllichten Tag“ mit Heinz Rühmann von 1958
Technische Daten
Baujahr: 1951
Modelljahr: 1952
Straight Eight Reihenachtzylinder 4.315 ccm Hubraum – 129PS
Dynaflow Automatic – stufenlose hydraulische Automatik
Weitestgehend im Originalzustand mit starker Patina
(ca. 1960 wurden die Hauben von Emblemen befreit und nachlackiert)
Das Fahrzeug wurde im Juni 2004 bei ebay USA angeboten und ich bekam als dritter Bieter (mitten in der Nacht) den Zuschlag. Mein Freund Vernie aus Arizona holte den Wagen in Las Vegas ab. Die Vorbesitzerin Myra (eine Dame des horizontalen Gewerbes) hatte den Wagen 5 Jahre zuvor aus einem 26 jährigen Garagenschlaf geweckt und so lange gefahren, bis die Bremsen Dank mangelnder Pflege ganz versagten. Ein Laternenmast wurde zur Ersatzbremse, was den rechten Torpedo und die Stoßstange etwas verformte. Wie oft bei amerikanischen Angeboten stellte sich heraus, dass die ebay Angaben „leicht“ geschönt waren.
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Dass der Motor nicht rund lief, bezog sich dann doch auf den Zustand von 2003, als er zum letzten Mal gefahren wurde. Seitdem in der Garage unter Kartons und Kisten geparkt, lief rein gar nichts mehr. Die Bremskolben waren derart fest gerostet, dass das Herausrollen von Dinah (so der Name des Buicks) aus der Garage fast eine weitere Laterne das Leben gekostet hätte. Nach diesem Adrenalinschub bekamen dann aber alle Beteiligten Dinah doch noch auf den Trailer.
Vielen Dank hier auch an Mirjam und Al, die sich den Kraftakt und das aufregende Wochenende mit Vernie teilten.
Nachdem der U-Haul Truck bei sommerlichen 42°C und heftiger Anstrengung am Hoover Damm, einige Pausen wegen kochendem Benzin einlegte, kamen dann doch alle wohlbehalten in Tucson, Arizona an.
Dort machte sich Vernie gleich daran, den Wagen mit Hilfe von Martin Arandules, der eigentlich auf Mercedes spezialisiert ist, wieder ans Laufen und vor allem Bremsen zu bekommen. Nachdem der übliche Betriebszustand so halbwegs wieder hergestellt war, wurden noch sämtliche Chromteile abgebaut und zu einem mexikanischen Betrieb gebracht, der sich um die Neuverchromung kümmerte. So konnte auch der „Bremsschaden“ beseitigt werden. Etliche Neuteile wurden noch verbaut und der Wagen war bereit zur Verschiffung von Los Angeles nach Bremerhaven. Nachrichten von schweren Stürmen versuchte ich zu ignorieren, war aber doch etwas beunruhigt, dass ich evtl. ein fahrendes Aquarium geliefert bekäme. Aber alles ging gut.
Nach langer Zeit kam der Wagen dann mit dem Schiff in Bremerhaven an und ich konnte Dinah am 1. Oktober 2004 auf dem Gelände der Spedition in Empfang nehmen. Eine horrende Zollsumme, ein paar Spritzer Startpilot, ein beherzter Tritt meiner Frau auf das Gaspedal, was den Anlasser in Gang setzt, und schon brubbelte der Reihenachtzylinder nach 6 Wochen Ruhe im Container sanft vor sich hin. Toll!
Die Fahrt über die Autobahn gestaltete sich dann recht abenteuerlich. Zum einen, weil alle Leute grinsend den Wagen bestaunten, zum anderen, weil die Bremsen nur provisorisch verzögerten. Also immer schön vorausschauend fahren. Das Lenkgetriebe hatte auch „ausreichendes“ Spiel, trotzdem musste ich über die liegen gebliebenen Neuwagen auf dem Standstreifen lächeln. Im Winter 2004 / 2005 überholte ich dann die Bremsanlage und den Motor und fahre den Wagen seitdem als patiniertes US Original